
"Zeichen für uns": Heidenheim holt Big Points im Keller

Heidenheim hat nach dem Sieg in Berlin mindestens den Relegationsplatz sicher. Klappt es sogar mit der direkten Rettung?
Berlin (SID) Als die Big Points eingetütet waren, zumindest der Relegationsplatz gesichert war, atmete Frank Schmidt tief durch. "Das war ein Zeichen für uns, unsere Fans und die Stadt, dass wir in diese Relegation wollen", sagte der Trainer des 1. FC Heidenheim bei Sky nach dem überzeugenden 3:0 (1:0) bei Union Berlin. Seine wichtigste Erkenntnis? "Wir haben die Chance, die Klasse zu halten. Wir sitzen auf dem Fahrersitz und fahren nicht nur mit."
Tatsächlich hat Heidenheim den direkten Abstieg schon einmal verhindert, mindestens die Relegation ist durch die Treffer von Adrian Beck (12., 73.) und Jan Schöppner (56.) sicher - und vielleicht wird es sogar noch die direkte Rettung? "Ach, ich bin viel zu lange dabei, als dass ich jede Sekunde in eine oder die andere Richtung springe. Wir wissen, wo wir herkommen", sagte Schmidt. Seine Spieler dürften sich "freuen, wir haben aber nichts zu feiern".
Der Rückstand auf das rettende Ufer und den FC St. Pauli beträgt zwei Punkte, die Hamburger können am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) bei Eintracht Frankfurt aber den Klassenerhalt sichern. Davor rangiert die TSG Hoffenheim, die noch nicht sicher gerettet ist, mit drei Zählern mehr und einer besseren Tordifferenz als Heidenheim. "Wir bereiten uns auf die Relegation vor", beteuerte Schmidt, dessen Team am letzten Spieltag Werder Bremen empfängt.
Schmidt, der am Freitag noch den Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg verliehen bekommen hatte, hatte vor dem Spiel von einer "Position der Stärke" gesprochen, aus der seine Mannschaft agiere. Von dieser Stärke war in der Anfangsphase zunächst jedoch wenig zu sehen. Beide Mannschaften tasteten sich lange ab Dann gelang es Schöppner, den Ball vor das Tor zu bringen. Dort legte Marvin Pieringer für Beck ab, der die Heidenheimer früh in Führung brachte.
Auf Köpenicker Seite gelang Christopher Trimmel (19.) der erste gefährliche Abschluss, den Torwart Frank Feller jedoch spektakulär parierte. Feller stand als Ersatz für Stammkeeper Kevin Müller auf dem Platz, der vergangene Woche gegen Bochum eine Gehirnerschütterung erlitten hatte. Müller feuerte sein Team jedoch von der Tribüne aus an. In einer zähen ersten Hälfte scheiterten beide Mannschaften daran, gefährliche Offensivaktionen zu kreieren.
Der Beginn der zweiten Hälfte war eine Blaupause von der ersten. Aus einem trägen Spiel heraus bekamen die Heidenheimer eine Chance - und nutzten sie. Feller schlug einen Freistoß weit nach vorne, dieser wurde von Pieringer verlängert und von Schöppner eiskalt versenkt.
Der vermeintliche Anschluss der Berliner im Gegenzug durch Janik Haberer (58.) wurde nach Videobeweis aufgrund einer Abseitsposition zurückgenommen. Die Hauptstädter waren daraufhin zu einfallslos und schafften es kaum in die gegnerische Hälfte. Beck erhöhte dagegen nach einem weiteren starken Angriff der Gäste auf 3:0. Für Union endete eine Erfolgsserie, acht Spieltage waren die Köpenicker zuvor ungeschlagen.
U.Lee--SFF