
Polnischer Präsident Duda von Steinmeier in Berlin empfangen

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat am Dienstag in Berlin den scheidenden polnischen Präsidenten Andrzej Duda empfangen. Nach einer Begrüßung mit militärischen Ehren vor Schloss Bellevue zogen sich die beiden Staatschefs für ein gemeinsames Mittagessen zurück.
Dudas Besuch erfolgt wenige Tage vor der zweiten Runde der Präsidentenwahl in Polen am Sonntag, bei der Duda nach zwei Amtszeiten nicht erneut kandidieren kann. In der Stichwahl treten der pro-europäische Warschauer Bürgermeister Rafal Trzaskowski und der rechtsnationalistische Politiker Karol Nawrocki gegeneinander an. In Umfragen liegen beide Kandidaten derzeit gleichauf.
Ähnlich wie Nawrocki steht auch Duda der rechtsnationalistischen PiS nahe, die Polen von 2015 bis 2023 regierte. Nach der Wahl der pro-europäischen Regierung von Donald Tusk verfolgte der Präsident eine Blockadepolitik. Sollte Nawrocki gewählt werden, ist eine Fortsetzung des angespannten Verhältnisses zwischen Staats- und Regierungschef in Polen zu erwarten.
Das Verhältnis zwischen Deutschland und Polen ist kompliziert und nach wie vor durch die Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg geprägt. Während es von beiden Seiten Bemühungen um einen freundschaftlichen Umgang gibt, werden insbesondere im Wahlkampf in Polen immer wieder auch antideutsche Ressentiments geschürt. Für viel Unmut sorgte in Polen auch das Nord-Stream-Pipeline-Projekt zum Bezug von Gas aus Russland über die Ostsee.
C.Lewis--SFF