
Geiselnahme bei Flucht aus Maßregelvollzug: Anklage gegen vier Straftäter in Bayern

Nach der Flucht von vier Straftätern aus einer Klinik des Maßregelvollzugs in Bayern ist Anklage gegen die Männer erhoben worden. Ihnen wird unter anderem Geiselnahme vorgeworfen, wie die Staatsanwaltschaft Regensburg am Freitag mitteilte. Sie sollen bei ihrer Flucht im August einen Pflegehelfer in dem Krankenhaus in Straubing misshandelt, gefesselt und mit einer Spiegelscherbe bedroht haben.
In der Folge gelang den Angeklagten im Alter zwischen 28 und 31 Jahren die Flucht aus dem Krankenhaus. Die Männer konnten binnen weniger Wochen gefasst werden. Ihnen droht nun die Unterbringung in der Sicherungsverwahrung.
Laut Anklage sollen die Beschuldigten ihre Flucht aus dem Krankenhaus gemeinsam geplant haben, um eine Verlegung in eine Haftanstalt zu verhindern. Hierzu sollen sich die Beschuldigten mit Stuhlbeinen und einer spitzen Spiegelscherbe bewaffnet und mithilfe von Komplizen einen Fluchtwagen organisiert haben.
Am Tatabend lockten die Beschuldigten den 54-jährigen Pflegehelfer laut Anklage in eine Falle, schlugen ihn zu Boden und fesselten ihn. Letztlich sollen sie dem Pflegehelfer die spitze Spiegelscherbe an den Hals gehalten und mehrfach gedroht haben, ihn zu töten, falls sie nicht freigelassen würden. Die Kollegen des Pflegehelfers öffneten daraufhin mehrere Türen der Klinik.
Die Männer sitzen derzeit in Untersuchungshaft. Sie äußerten sich bislang nicht zu den Vorwürfen. Über die Zulassung der Anklage entscheidet das Landgericht Regensburg.
G.Miller--SFF